Schloss Sandby

Bei einer archäologischen Untersuchung im Schloss Sandby im Südosten Ölands im Jahr 2010 wurden zahlreiche spektakuläre Funde gefunden, darunter Schmuckhäute mit exklusiven Trachtenschnallen und Glasperlen aus dem römischen Mittelmeerraum. Das Kalmar County Museum durch das Museum Archaeology Southeast war dann an der Durchführung zusätzlicher Untersuchungen beteiligt, um den Kontext zu kartieren, in dem die Funde gefunden wurden. Im Zusammenhang mit diesen kleinräumigen Vermessungen, bei denen auch eine Georadar-Vermessung durch fil.dr. Andreas Viberg konnte festgestellt werden, dass in der Burg ein Massaker stattfand, wonach die Verstorbenen samt Habseligkeiten dort zurückgelassen wurden, wo sie gefallen waren. Dies hat eine einzigartige Momentaufnahme sowohl des gewalttätigen Ereignisses als auch des Alltags auf der Burg Ende des 4. Jahrhunderts ergeben.

Migrationszeit (möglicherweise 350-600)

Die Zeit, zu der Sandby Castle gehört, wird als Völkerwanderungszeit bezeichnet und zeichnet sich dadurch aus, dass viele verschiedene Stämme über den europäischen Kontinent zogen. Es war eine turbulente Zeit, sowohl in Skandinavien als auch in Europa. Der Machtverlust und endgültige Untergang des Römischen Reiches 476 möglicherweise der Einfall der Hunnen, Kriege und Bündnisse innerhalb des Barbaricums (dh der Gebiete, die außerhalb der Grenzen des Römischen Reiches lagen); all dies betraf Skandinavien und spiegelt sich in den Funden von Sandby Castle wider.

Schloss Sandby als Forschungsprojekt

Seit 2011 führt das Kalmar County Museum durch das Museum Archaeology Southeast ein Forschungsprojekt rund um Sandby Castle durch. Die Ereignisse im Schloss haben ein sehr ungewöhnliches Quellenmaterial geschaffen, das einen einzigartigen Einblick in das Leben und Sterben einzelner Menschen sowie in die soziale Organisation und materielle Kultur der Menschen während der Völkerwanderungszeit gibt. Was im Schloss passiert ist, berührt und weckt viele Gedanken, von Ekel bis Neugier, darüber, wie und warum das Massaker stattfand. Die Forschung rund um Schloss Sandby kann uns nicht nur helfen, die Völkerwanderungszeit und ihre Menschen besser zu verstehen, sondern uns auch Werkzeuge an die Hand geben, um schwierige Themen in unserer eigenen Zeit zu diskutieren.

Um die Forschung rund um Schloss Sandby fortführen zu können, sind externe Mittel erforderlich. Wir beantragen kontinuierlich Forschungsgelder bei verschiedenen Förderern und suchen ständig nach neuen Kooperationsmöglichkeiten rund um die Forschung und Entwicklung des Projekts.